Die Kunst der Olivenernte und Olivenölherstellung

Erfahre, wie sorgfältige Ernte und traditionelle Verarbeitung unser Olivenöl zu einem unvergleichlichen Genuss machen.

Die Geschichte eines großartigen Olivenöls beginnt auf den sonnenverwöhnten Hügeln der Toskana. Hier, in den familiengeführten Olivenhainen, entscheidet der perfekte Moment der Ernte und die sorgfältige Verarbeitung über Qualität und Geschmack.

 

Doch wie genau wird aus einer Olive das wertvolle Öl in der Flasche? Werfen wir einen Blick auf die Ernte und Herstellung, die unsere Olivenöle so besonders machen.

Der perfekte Erntezeitpunkt: Von der Frucht zur Perfektion

Oliven durchlaufen während ihrer Reifung unterschiedliche Phasen, die sowohl den Geschmack als auch die Qualität des gewonnenen Öls beeinflussen. Unsere toskanischen Familienbetriebe wissen um die Bedeutung dieser Reifestadien und beobachten ihre Olivenbäume mit größter Sorgfalt, um den optimalen Moment für die Ernte abzupassen.

Die Reifestadien der Olive

  • Unreife Phase: In diesem frühen Stadium sind die Oliven fest und leuchtend grün. Sie enthalten besonders viele Polyphenole, die für den intensiven, leicht bitteren Geschmack verantwortlich sind und gleichzeitig antioxidative Eigenschaften bieten. Öle aus dieser Phase zeichnen sich durch Fruchtigkeit, Schärfe und hohe Gesundheitswerte aus.
     
  • Übergangsphase: Die Oliven beginnen ihre Farbe zu ändern – von grün zu violett. Das Fruchtfleisch wird weicher, und der Geschmack wird milder, ohne den frischen, fruchtigen Charakter zu verlieren. Öle aus dieser Phase vereinen eine angenehme Balance aus Würze und Harmonie, mit einer noch hohen Konzentration an Polyphenolen.
     
  • Vollreife: Jetzt sind die Oliven dunkelviolett bis schwarz und bieten einen süßeren, buttrigen Geschmack. Sie enthalten weniger Polyphenole, dafür aber mehr gesunde Fette, die das Öl hitzestabiler machen. In dieser Phase steigt auch der Ölertrag erheblich, was sie ideal für die Herstellung von milden Kochölen macht.

Der ideale Erntezeitpunkt von Mrs. und Mr. Olive

Für Mrs. Olive werden die Oliven in der unreifen Phase geerntet. Dadurch bleibt der außergewöhnlich hohe Polyphenolgehalt erhalten, der nicht nur für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften sorgt, sondern auch ihren intensiven, fruchtigen Geschmack und die charakteristische leichte Bitterkeit prägt.

 

Mr. Olive, dagegen, profitiert von Oliven, die ihre Vollreife erreicht haben. Diese später geernteten Früchte ergeben ein Öl mit mildem, buttrigem Geschmack und einem hohen Rauchpunkt – ideal für die Zubereitung von Speisen bei hohen Temperaturen.

 

Durch die präzise Abstimmung der Erntezeit und die generationsübergreifende Erfahrung unserer Familienbetriebe schaffen wir zwei völlig unterschiedliche Olivenöle, die sich in Charakter und Anwendung perfekt ergänzen. Mrs. und Mr. Olive sind der Inbegriff von toskanischer Handwerkskunst und dem tiefen Verständnis für die Natur ihrer Oliven.

Schonende Erntemethoden für langlebige Olivenbäume

Unsere toskanischen Familienbetriebe legen größten Wert darauf, die Bäume zu schützen und die Qualität der Oliven zu bewahren. Schließlich sind die Olivenbäume nicht nur Lieferanten unserer Früchte, sondern das Herzstück der toskanischen Landschaft und die Grundlage unseres Olivenöls.

 

Schonende Methoden für die Ernte
Dabei setzen unsere Bauern auf Techniken, die die Bäume schonen und gleichzeitig sicherstellen, dass die Oliven in bestem Zustand geerntet werden:

  • Netze und Rechen: Rund um die Olivenbäume werden spezielle Netze ausgebreitet, um die herabfallenden Oliven sanft aufzufangen und Schäden an den empfindlichen Früchten zu vermeiden. Mithilfe von Rechen werden die Oliven schonend von den Ästen abgestreift – eine Methode, die sowohl die Bäume schont als auch die Qualität der Ernte sichert.
     
  • Pneumatische Kämme und Vibroli: Für eine noch effizientere und hochwertige Ernte kommen häufig pneumatische Kämme oder Vibroli zum Einsatz. Diese Stangen mit schwingenden Stäbchen an den Enden erleichtern die Handernte, indem sie die Oliven sanft von den Ästen lösen. Dadurch wird die Qualität der Früchte bewahrt, während der Ernteprozess schneller und weniger arbeitsintensiv wird.
     
  • Nächtliche Ernte: Um die Qualität der Oliven weiter zu steigern, erfolgt die Ernte zunehmend in den kühlen Stunden der Nacht. Die niedrigen Temperaturen schützen die empfindlichen Früchte vor Oxidation und bewahren die Aromen sowie den hohen Polyphenolgehalt. Dies ist besonders wichtig für die Herstellung eines hochwertigen Olivenöls. Gleichzeitig arbeiten Maschinen bei Nacht effizienter, da sie durch die kühlen Bedingungen weniger beansprucht werden. Trotz der Vorteile wird darauf geachtet, die lokale Tierwelt nicht zu stören, um einen respektvollen Umgang mit der Natur zu gewährleisten.
     
  • Mechanische Rüttelmaschinen: In moderneren Hainen kommen Rüttelmaschinen zum Einsatz. Diese Geräte schütteln die Bäume sanft, sodass die reifen Oliven in die darunterliegenden Netze fallen. Diese Methode spart Zeit und sorgt dafür, dass die Ernte zügig und effizient erfolgt, ohne die Bäume zu belasten.
     
  • Manuelle Unterstützung: In besonders anspruchsvollen Bereichen oder bei älteren Bäumen greifen unsere Olivenbauern auf die traditionelle Handernte zurück. Mit größter Sorgfalt pflücken sie die Oliven direkt vom Baum, um Schäden an den Ästen und Früchten zu vermeiden.
     

Respekt für die Natur
Unsere Olivenbauern achten darauf, dass die Bäume nach der Ernte genügend Zeit haben, sich zu regenerieren. Die sorgsame Pflege und der respektvolle Umgang mit den Bäumen sichern nicht nur die Qualität der Oliven, sondern auch die Nachhaltigkeit unserer Hainen. Durch diese schonenden Methoden bleiben die Bäume gesund und können über Generationen hinweg Oliven liefern – ein Vermächtnis der toskanischen Olivenbaukultur.

 

Frische zählt
Sobald die Oliven geerntet sind, beginnt der Wettlauf gegen die Zeit: Innerhalb weniger Stunden werden die Früchte zur Mühle gebracht, um sie zu pressen. So bleibt die Frische und Qualität der Oliven erhalten – der erste Schritt zu einem Olivenöl, das sich durch Geschmack, Reinheit und Sorgfalt auszeichnet.

Die Verarbeitung in der Ölmühle: Der Weg zum flüssigen Gold

Die Verarbeitung der Oliven zu unserem hochwertigen, nativen Olivenöl Extra (olio extra vergine di oliva) ist ein sorgfältig abgestimmter Prozess, der traditionelle Handwerkskunst und moderne Technologie vereint. Jeder Schritt – von der Reinigung der Oliven bis zur schonenden Extraktion – wird präzise durchgeführt, um Frische, Qualität und einzigartige Aromen zu bewahren.

  1. Ankunft und Lagerung der Oliven – Scarico
    Nach der Ernte werden die Oliven in gut durchlüfteten Kisten zur Ölmühle gebracht. Um eine Fermentierung und den Defekt „erhitzt“ (riscaldo) zu vermeiden, werden die Früchte innerhalb von 24 Stunden verarbeitet.
     
  2.  Blätterentfernung – Defogliazione
    Bevor die Oliven verarbeitet werden, durchlaufen sie einen Reinigungsprozess, bei dem alle Blätter und Äste entfernt werden. Dieser Schritt verhindert, dass eine unangenehme, bittere Note im Öl entsteht.
     
  3. Waschvorgang – Lavaggio
    Die Oliven werden in speziellen Waschmaschinen gründlich gereinigt, um Staub und andere Verunreinigungen zu entfernen. Dieser Schritt ist essenziell, um eine hohe Reinheit des Öls zu gewährleisten.
     
  4. Zerkleinern der Früchte – Frangitura
    Mithilfe von Hammermühlen werden die Oliven samt Kern zu einer Olivenpaste verarbeitet. Das Zerkleinern bricht die Zellen der Frucht auf und setzt das Öl, Wasser und Fruchtfleisch frei – die Basis für unser natives Olivenöl Extra.
     
  5. Kneten der Olivenpaste – Gramolatura
    Die Olivenpaste wird anschließend im Malaxer sanft geknetet. Dieser Vorgang dauert je nach Olivensorte und Reifegrad 25–45 Minuten. Die Paste wird währenddessen konstant bei einer Temperatur von unter 27 °C gehalten, um die empfindlichen Polyphenole und Aromen zu schützen. Diese sorgsame Temperaturkontrolle ist entscheidend für die Qualität des Öls.
     
  6. Extraktion mit der Zentrifuge – Decanter
    Im nächsten Schritt wird die Paste in einem Dekanter mit 3.000–3.500 Umdrehungen pro Minute geschleudert. Dabei trennen sich die Bestandteile: das Öl, das Abwasser und die Extraktionsrückstände, auch „Sansa“ genannt.
     
  7. Endreinigung des Öls – Separatore
    In einer vertikalen Zentrifuge wird das Öl mit 6.000–6.500 Umdrehungen pro Minute weiter gereinigt. Übrig bleibt das sogenannte „Novello“ oder „Mosto“, ein noch trübes Öl, das letzte Fruchtbestandteile enthält.
     
  8. Filtrierung – Filtraggio
    Um die letzten Rückstände zu entfernen, wird das Öl durch Zellulosematten gefiltert. Dieser Schritt verhindert den Defekt „Morchia“, der durch die Zersetzung von Fruchtbestandteilen entstehen kann, und sorgt für ein klares, goldgrünes Olivenöl.
     
  9. Lagerung – Stoccaggio
    Nach der Filtrierung wird das Öl in Edelstahltanks unter Stickstoffabschluss gelagert. Diese Methode schützt das Öl vor Oxidation und bewahrt seine Frische, bis es abgefüllt wird.
     
  10. Direkte Abfüllung
    Das fertige Olivenöl wird direkt vor Ort in Flaschen abgefüllt. Dieser schnelle Übergang garantiert, dass die Qualität und Frische bis zum Konsumenten erhalten bleiben – ein Zeichen der Hingabe unserer toskanischen Olivenbauern.
     
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Die Bedeutung von „Kaltpressung“ – Herkunft, Wandel und heutige Praxis

Der Begriff „Kaltpressung“ (prima spremitura a freddo) ist ein Synonym für Qualität, das Verbraucher häufig auf Flaschen mit nativem Olivenöl extra finden. Doch was steckt wirklich hinter diesem Begriff, und wie wird Olivenöl heute hergestellt?

 

Die historische Bedeutung von Kaltpressung

Ursprünglich bezog sich die „Kaltpressung“ auf den traditionellen Herstellungsprozess mit hydraulischen oder manuellen Pressen. Dabei wurde das Öl aus frisch geernteten, kalten Oliven durch den ersten mechanischen Druck gewonnen. Da die Ernte meist in den kühleren Monaten stattfand, wurde das Öl bei niedrigen Temperaturen extrahiert, was die Aromen, Polyphenole und die Qualität bewahrte.

 

Nach der ersten Pressung wurde der übrig gebliebene Trester oft mit heißem Wasser vermengt und erneut gepresst. Diese zweite Pressung lieferte ein minderwertiges Öl, das beispielsweise als Lampenöl („Lampantöl“) verwendet wurde. Der Begriff „Kaltpressung“ galt somit als Hinweis auf die höchste Qualität, da nur die erste Pressung für den Verzehr geeignet war.

 

Der Übergang zur modernen Produktion

Mit der Weiterentwicklung der Olivenölproduktion hat sich der Begriff „Kaltpressung“ verändert. Heutzutage werden Olivenöle, die als „nativ“ oder „nativ extra“ (olio extravergine di oliva) klassifiziert sind, nicht mehr gepresst, sondern extrahiert. Moderne Verfahren nutzen mechanische Zentrifugen, die die Olivenpaste bei Temperaturen unter 27 °C verarbeiten. Diese Temperaturgrenze schützt die empfindlichen Aromen und Polyphenole, die das Öl gesund und geschmacklich einzigartig machen.

 

Die heutige Bedeutung von „Kaltpressung“

Trotz des technologischen Wandels bleibt „Kaltpressung“ ein oft genutztes Marketingwort. Es suggeriert Qualität, obwohl der Begriff in den meisten Fällen nicht mehr den tatsächlichen Herstellungsprozess beschreibt. Die Europäische Union hat jedoch klare Standards festgelegt:

  • „Erste Kaltpressung“ (prima spremitura a freddo): Nur für native oder extra native Olivenöle, die unter 27 °C mit traditionellen hydraulischen Pressen hergestellt wurden.
  • „Kalt extrahiert“ (estratto a freddo): Für native oder extra native Olivenöle, die bei Temperaturen unter 27 °C durch Perkolation oder Zentrifugation gewonnen werden.

Diese Definitionen heben traditionelle Verfahren von modernen ab und geben Verbrauchern eine Orientierungshilfe.

 

Warum Temperatur wichtig ist

Die Temperatur während der Extraktion beeinflusst maßgeblich die Qualität des Olivenöls. Eine zu hohe Temperatur kann:

  • Die Polyphenole reduzieren, die für die gesundheitsfördernden Eigenschaften verantwortlich sind.
  • Die Aromen und Geschmacksnoten verfälschen.
  • Die Haltbarkeit des Öls verringern.

Deshalb ist es entscheidend, dass das Öl bei niedrigen Temperaturen extrahiert wird, um die Bezeichnung „nativ“ oder „nativ extra“ zu erhalten.

 

Was Verbraucher wissen sollten

Die Begriffe „kalt gepresst“ oder „erste Kaltpressung“ sollten kritisch hinterfragt werden. Entscheidend für die Qualität sind die Bezeichnungen „natives Olivenöl“ oder „natives Olivenöl extra“. Diese garantieren, dass das Öl den internationalen Standards entspricht und schonend hergestellt wurde.

 

Die moderne Olivenölherstellung hat sich zwar von den traditionellen Pressmethoden entfernt, aber sie bleibt ein perfekter Balanceakt zwischen Innovation und dem Erhalt jahrhundertealter Qualität.

Kennst du schon?

Mrs. Olive & Mr. Olive

Das unschlagbare Duo für deine Küche

Mrs. Olive und Mr. Olive ergänzen sich perfekt, um deine Gerichte auf ein neues Level zu heben. Während Mr. Olive mit seinem milden, buttrigen Geschmack und seiner Hitzestabilität bis 190 °C der ideale Partner für Braten, Rösten und Schmoren ist, veredelt Mrs. Olive deine Speisen mit ihrer fruchtigen Note, feinen Würze und einem hohen Gehalt an wertvollen Polyphenolen.

 

Ob für heiße Pfannengerichte oder als krönender Abschluss auf Salaten, Pasta und frischem Brot – dieses Duo vereint das Beste aus Geschmack, Vielseitigkeit und Qualität. Warum sich nur für eines entscheiden? Mit Mrs. und Mr. Olive bringst du das perfekte Team in deine Küche.

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